Mittwoch, 16. April 2008

Umweltschutz

Dass sich der Muellwerker aus Khao Lak bei mir ehrfuerchtig bedankte, als ich ihm meine leergetrrunkenen Pepsi-Twister-Dose reichte, beschaemte mich doch sehr. Aber die Dose, fuer mich Muell, ist fuer ihn Lebensunterhalt und er sieht nicht so aus, als koenne er sich den Inhalt (330 ml Pepsi mit einem Schuss Lemon fuer 12 Baht) ueberhaupt leisten.
Gemeinsam mit seiner Frau patroulliert er auf einem uralten Moped mit Seitenwagen die Muelltonnen der Touristenstadt nach verwertbaren. Beide sind vermummt, um sich gegen die Ausduenstungen ihrer Handelsware zu schuetzen. Dicke Jacke, Muetze und Mundschutz. Ungefahr das letzte, was du anhaben willst in Thailand.
Die Schutzkleidung gewaehrt dennoch ein paar Blicke auf die erschreckend grauen Gesichter der beiden. Erschreckend um so mehr, als das sie einen sehr dunkelhaeutigen Volksstamm angehoeren. Aber das GRAU ueberlagert jeden natuerlichen Tonus.
In Bangkok habe ich einmal eine Lachkrampf bekommen, als ein Muell-LKW in die Khao San Road einbog und ein paar vermummten Mueller herunter sprangen und hastig die Muelltueten auf den Wagen warfen. "Hey," rief der kaesige Englische Junge, der neben mir in einer Fruehstuecksbar sass, "call the Police, these guys are stealing the rubbish".
Ein hysterisches Lachen, yessir!
Oekonomie und Oekologie gehen hier Hand in Hand, weil Muell hier Wertstoff im Wortsinn ist. Die Maedels in unserem Gusthouse sortieren ebenfalls den Muell, den sie in den Zimmern finden.
Nebenverdienst, nicht Umweltschutz.

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